Herwig Rott unregistriert
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Fahrverbot / Kat-Nachrüstung |
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Hallo zusammen und frohes neues Jahr!
Direkt zum Jahreswechsel kamen ja diverse Meldungen zur Umweltzone in Hannover, ab Mai darf mein 79er SC mangels Kat dann die Straßen unserer Landeshauptstadt nicht mehr befahren, wenn ich nicht die Ausnahmereglung (unter 500km pro Jahr) nutze.
Da es bis zur H-Zulassung im September 2009 noch 21 Monate sind, wollte ich gern mal hören, wie Ihr das Problem seht: trifft es Euch, sind irgendwelche Kat-Nachrüstungen geplant, wenn ja, mit welchen Herstellern? Habe auch Porsche-Klassik mal angemailt, aber die sind noch im Winterschlaf.
Gruß, Herwig
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03.01.2008 12:26 |
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Dirk O.
Klassik-Mitglied
Dabei seit: 11.10.2006
Beiträge: 484
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Hallo Herwig,
dir auch ein Gesundes Neues Jahr!
Als ich zum Jahreswechsel 2005/2006 auf der Suche nach einem 911SC/911C1 war, habe ich mal Kontakt mit der Firma Wurm in Stuttgart wegen einer Katnachrüstung für einen SC aufgenommen. Ich habe damals mit Herrn Wurm direkt gesprochen und er hat mir Folgendes zum SC erklärt: Bei einer Katnachrüstung für einen SC muss Einiges an der Motorsteuerung geändert werden und dann schafft der SC die Euro1. Das wird nur in Stuttgart bei Wurm eingebaut, ein Selbst-Einbau geht nicht wegen der nachfolgenden Einstellung/Abstimmung. Eine Weiterentwicklung auf Euro2 oder mehr wird erst angegangen, wenn genügend Interesse vorhanden ist - was damals nicht so war. Die Euro1-Anlage ist nicht mehr dauerhaft am Lager und wird nur bei mindestens 4-5 Interessenten (nach-)produziert. Zu den Kosten kann ich nichts mehr sagen, das habe ich vergessen. Auf alle Fälle war Herr Wurm sehr hilfsbereit und seine Auskünfte hatten aus meiner Sicht "Hand und Fuß". Ansonsten kenne ich keinen Anbieter für eine Katnachrüstung für den SC. Nimm doch mal Kontakt mit Herrn Wurm auf, das Ergebnis ist sicher noch für andere Forumsmitglieder interessant.
Mich persönlich trifft die Umweltzonengeschichte nicht, da einerseits in Thüringen bisher keine Umweltzonen eingerichtet sind und nur Gera das erwägt. Da ich meinen Kat-losen C1 im September'07 gegen einen 964 mit Euro2 und Schlüsselnr. 25 (grüne Plakette) eingetauscht habe, muss ich "nur" noch die Plakette beschaffen. Wenn ich den C1 behalten hätte, hätte ich die Umrüstung auf Kat in Eigenregie gemacht. Das war für 2008 sowieso geplant. Ein Kat-taugliches Steuergerät (Austauschteil) war schon drin und einen zweiten Vorschalldämpfer zum Einschweißen eines Metallkat hatte ich schon besorgt.
An deiner Stelle würde ich mich erst mal kundig machen, ob man mit H-Kennzeichen bundesweit ausnahmsweise in die Umweltzonen fahren darf oder wie der Stand dazu ist. Wenn ja, würde ich keinen Kat einbauen und die 21-Monate "durchhalten". Grüße, Dirk
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Dirk O.: 03.01.2008 12:55.
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03.01.2008 12:53 |
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Hallo Herwig,
auch ich habe einen SC ohne Kat aus Baujahr 1982, da sind es noch einige Jahre bis zur möglichen H-Zulassung.
Ich werde auf jeden Fall den Serienzustand des SC erhalten und durch die Umweltzonen nicht in Panik geraten.
Hier gibt aktuelle Infos bei der FAZ zur Witschaftspolitik - Sperrgebiete für alte Autos
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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03.01.2008 13:19 |
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HE-Manfred
Moderator
Dabei seit: 18.02.2006
Beiträge: 1.406
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Hallo Herwig,
in USA und in Japan gab es 1980 und 1981 einen 911SC mit dem 3,0l-Motor und einem geregelten Katalysator. Dieser hatte 180 PS wie Dein 1979 auch. Ich kann Dir nur empfehlen das Du mal mit Porsche - Klassik in Verbindung trittst. Das Umrüsten der Abgasanlage dürfte kein Problem darstellen. Anders sieht es beim dem Gemischbildungssystem K-Jetronic aus. Hier sind eine Menge umbauten erforderlich. Sicherlich muss Du den kompletten Mengenteiler mit der Stauklappe von dem USA/Japanmotor übernehmen. Weiterhin muss ein elektronisches Motorsteuergerät eingebaut werden mit entsprechenden Kabelbaum. Intressant ist noch die Frage an Porsche ob es eine EU2-Zulassung oder eine Umschlüsselung auf EU2 von den USA/Japan-Fahrzeugen gibt. Nur so kommt Du an eine grüne Plakette.
Leistung Drehmoment Verdichtung
R.o.W-Motor (Deutschland 1979) 180PS 265 Nm 8,5:1
USA (1980 und 1981) 180 PS 245 Nm 9,3:1
Japan (1980 und 1981) 180 PS 245 Nm 9,3:1
Das schlechtere Drehmoment ist auf die geänderte Abgasanlage und den Kraftstoff zurück zuführen. Die Zündung ist in USA/Japan entsprechend in Richtung später verschoben.
Gruss
__________________ HE-Manfred
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04.01.2008 13:56 |
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Weitere Infos zum SC und C |
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1. Alle deutschen oder 'Rest der Welt'-Typen des 911 SC hatten serienmäßig keinen Katalysator eingebaut. Ist ein solches Fahrzeug aber
heute mit einem Kat. ausgerüstet, kann es sich hierbei nur um einen Nachrüstkatalysator handeln. Im Fahrzeugbrief muß deshalb eine
Umschlüsselung (Schlüsselnummer von 0101 00 od. 01 auf 0101 77 oder besser 25) von der Zulssungsstelle vorgenommen worden sein.
2. US-Fahrzeuge der Baureihe 911 SC hatten zunächst den 2-Wege-Kat. und ab 1980 den Dreiwege-Kat. mit Lambdasonde eingebaut.
All diese Fahrzeuge haben 180 PS und serienmäßig keine Sekundärluftpumpe (Achtung: Sekundärluftpumpe auch bei den dt. Fahrzeugen
meist nachträglich ausgebaut). Für die steuerliche Berücksichtigung ist die Sekundärluftpumpe auch aus heutiger Sicht unerheblich.
Hier gibt es sehr umfangreiche Infos zur Funktion der von HE-Manfred beschriebenen K-Jetronic
3. Die Carrera 3.2 mit 207 PS (ab 1987 mit 217 PS) sind werksseitig mit Kat. ausgerüstet gewesen (die Leistungsreduzierung der
Werks-Keramik-Kat. ist begründet durch die Auslegung auf den damaligen bleifeien Kraftstoff mit 91 ROZ), parallel wurden die Fahrzeuge
aber mehrheitlich ohne Kat. und 231 PS ausgeliefert.
4. Das Modell Carrera 3.2 mit 231 PS ist mit einem Katalysator nachgerüstet. I.d.R. handelt es sich dabei um eine Fremdhersteller-
Nachrüstung ohne Leistungsverlust oder sogar kleiner Leistungssteigerung (je nach Angabe des Katalysator-Herstellers). Heute werden
Metallzellenkatalysatoren eingebaut und das unverbleite Benzin hat 98 ROZ, deshalb sind die 231 PS nicht gezügelt im Vergleich zu den
Leistungswerten+ bei den werkseitigen Einbauten. Die Eintragung für die steuerliche Erleichterung muß, wie unter Punkt 1, natürlich von
der Zulassungsstelle vorgenommen worden sein - also im Fahrzeugbrief nachschauen!
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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04.01.2008 18:10 |
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Herwig Rott unregistriert
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Vielen Dank für die regen Antworten! Inzwischen hat das Werk sich wie folgt gemeldet:
"Sehr geehrter Herr Rott,
vielen Dank für Ihre Anfrage bzgl einer Umrüstung Ihres 79er Porsche 911 SC 3.0 Targa. Leider ist es derzeit nicht möglich, Ihr Fahrzeug umzurüsten. Um allerdings ein Fahrverbot zu umgehen, besteht für Sie evtl die Möglichkeit eine Sondergenehmigung zu beantragen. So bietet derzeit z. B. die Stadt Stuttgart ein entsprechendes und für die Beantragung benötigtes Formular an, welches Sie in einem Porsche Zentrum abstempeln und unterschreiben lassen können. Auf diesem Formular wird Ihnen bestätigt, dass für Ihr Fahrzeug derzeit technisch kein geeignetes Nachrüstsystem verfügbar ist. Nach unseren Informationen soll dieser Vordruck in naher Zukunft auch bei den Behörden anderer Landkreise erhätlich sein.
Um jedoch sicher zu stellen, dass dieses Vorgehen auch in Ihrem Landkreis möglich ist, empfehlen wir Ihnen sich darüber vorab in Ihrer zuständigen Zulassungsstelle zu informieren. Wir wünschen Ihnen weiterhin eine sichere Fahrt und viel Spaß mit Ihrem Porsche. Für weitere Anliegen stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen, Christopher Hartmann
Porsche Deutschland GmbH, Abteilung PDA"
Werde mich mal bei Gelegenheit in Hannover erkundigen, ob die eine solche Ausnahmereglung für Nicht-Hannoveraner akzeptieren.
Gruß an alle Luftgekühlten!
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14.01.2008 10:01 |
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Dirk O.
Klassik-Mitglied
Dabei seit: 11.10.2006
Beiträge: 484
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Hallo,
ich unterstelle mal
, dass diese Ausnahmegenehmigung erteilt wird
Dann hänge ich mir das unterschriebene/gesiegelte Formular ins Auto an eine Seitenscheibe verbunden mit der Hoffnung, dass die freundlichen Damen #polizei# der ruhenden Verkehrsüberwachung a) dieses Blatt sehen, b) es lesen und c) es akzeptieren ... . Im Zweifelsfall wird man als Fahrzeughalter mit Ausnahmegenehmigung sein Fahrzeug nach dem Einfahren in die Umweltzone fotografieren müssen, um für Beweiszwecke in einem drohenden Owi-/Bußgeldverfahren gerüstet zu sein. Sorry für OT an dieser Stelle
Dann bleibt eigentlich nur, sich entweder eine technische Umrüstung auf einen plakettentauglichen Kat zu suchen oder bis zur Erteilung des H-Kennzeichens durchzuhalten. Keine leichte Entscheidung. Grüße, Dirk
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14.01.2008 12:51 |
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Dirk O.
Klassik-Mitglied
Dabei seit: 11.10.2006
Beiträge: 484
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Hallo,
das hier fand ich heute in der Thüringer Allgemeine. Kurz zusammengefasst, kann man sagen, dass Kfz mit H-Kennzeichen bzw. 07er-Kennzeichen keine Plakette brauchen und auch immer in den Umweltzonen fahren dürfen. Ich würde sagen, dass alle die noch ein 07er-Kennzeichen bekommen haben, ohne dass ihre Fahrzeuge 30 Jahre alt sind, Glück haben
Artikel in der heutigen TA
Veröffentlichung des TÜV Thüringen
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30.01.2008 08:39 |
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Geld regiert die Autowelt |
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Zitat: |
Oldtimer am H- oder roten 07er Kennzeichen |
Danke für die aktuellen Infos Dirk,
sehr viele Oldtimer, besoders aus den 50zigern und 60zigern haben keine H-Zulassung. Durch den geringen Hubraum würden diese mit einer H-Zulassung
an den Fiskus deutlich mehr Steuern zahlen. Besonders in Sachsen laufen noch viele Trabant, die werden auch ausgesperrt. Geld regiert die Autowelt
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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30.01.2008 09:35 |
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Dirk O.
Klassik-Mitglied
Dabei seit: 11.10.2006
Beiträge: 484
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Hallo Manfred,
für Fahrzeuge mit geringem Hubraum ist das natürlich ein zweischneidiges Schwert, denn ein H- bzw. 07er-Kennzeichen kostet immerhin 191,- Euro (oder so?) Steuer. Ich kenne einige Leute, die bisher mit gut gepflegten bzw. Top-restaurierten Trabi oder Wartburg mit normalen oder Saisonkennzeichen teilweise auch noch im Alltag damit unterwegs waren. Man muss sich eben entscheiden: Wie drohend nah sind Umweltzonen oder wie wahrscheinlich ist die Fahrt dahin? Als ich im Januar 2006 meinen damaligen 84er 911 C1 (ohne Kat) kaufte, stand ich auch vor der Überlegung 07er-Kennzeichen oder Saisonkennzeichen
. Letztendlich entschied ich mich für das Saisonkennzeichen, um damit nicht nur für Treffen und Ausfahrten legal fahren zu dürfen. Gut, damals war die Umweltplakette noch kein Thema. Tja, dann gibts wohl keine allgemein gültige Antwort oder Empfehlung ... . Grüße, Dirk
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30.01.2008 12:30 |
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Aktuell habe ich gerade erfahren wie zu Ausnahmegenehmigungen bei den Behörden in Hannover und Stuttgart die Kasseln klingeln sollen
Sonderantrag für Besucher kostet 120,- und man muß Fahrtenbuch führen und alle sechs Monate vorlegen.
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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10.04.2008 13:35 |
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Kehraus wider den Feinstaub |
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Da es bei der Automobilindustrie bisher keine Umsatzverbesserungen beu Neuwagen in D gebracht hat, legt unsere Politik noch ein wenig zu mit >>
# Low emission zone - Eco-zone usw.
Zur Verbesserung der Luftqualität in Städten und Gemeinden wurden durch die Regierungspräsidien bislang 14 Luftreinhalte bzw.
Luftreinhalte- / Aktionspläne erarbeitet, die Maßnahmen für eine sauberere Luft enthalten. Dazu gehört unter anderem auch die
Ausweisung von Umweltzonen verbunden mit Fahrverboten für Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß.
Kehraus wider den Feinstaub
__________________ Viele Grüße,
Manfred
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10.04.2008 15:33 |
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Christian
Klassik-Mitglied
Dabei seit: 16.05.2006
Beiträge: 323
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RE: Kehraus wider den Feinstaub |
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Leider ist ein neues Auto auch nicht immer die richtige Wahl.
Der noch gar nicht so alte Landrover meiner Frau, Diesel ohne Partikelfilter, hat in Hannover bald keine Chance mehr.
Da muss für den Familienausflug in den Zoo wieder der 21 Jahre alte Elfer herhalten. Ist ja auch fast ein drei Liter Auto
Gruß
Christian
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13.05.2008 21:06 |
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